Mein Lieblingsort, wo ich den Alltag vergesse

Foto: mit Genehmigung  aus dem Blog Dauercamper.info

 

Dieser Beitrag ist für die Blogparade der Dauercamper-Info von Caren gedacht. Vor allen Dingen aber auch für meine Leserinnen und Leser – damit sie wieder ein bisschen mehr über mich erfahren …

 

Also, mit Camping habe ich nun gar nichts am Hut! Sorry, Caren – aber meine wenigen Camping-Erfahrungen habe ich nicht besonders gut in Erinnerung! Wir hatten allerdings auch keinen Wohnwagen, sondern „nur“ ein Zelt und Luftmatratzen. Und genau die haben mir das Camping gründlich vermiest! Nachdem ich einmal eine Nacht auf so einem Teil verbringen musste, das ausgerechnet in der Mitte ein Loch hatte und mein Allerwertester auf dem steinigen Boden … – aber lassen wir das. Es ist mehr als 30 Jahre her.

Von diesem Tag an habe ich Luftmatratzen nur noch im Meer zum Schwimmen benutzt!

Nein, mein Lieblingsort ist ein ganz anderer.

Er liegt außerhalb von Nürnberg, ist mit dem Auto in einer Dreiviertelstunde zu erreichen – und es handelt sich um unser Wochenend-Grundstück.

Komfortabel kann man es nicht unbedingt nennen – wir haben weder Strom noch fließendes Wasser draußen. Aber immerhin ein Blockhaus, das allerdings in den letzten Jahren ein bisschen verwildert ist. Genau wie das dazugehörige Grundstück.

Dafür liegt es an einem Hang, und  im Frühjahr, wenn die großen Büsche und unsere Hecke noch keine Blätter tragen, hat man eine traumhafte Fernsicht. Und es ist ruhig da draußen – herrlich ruhig. Sofern nicht gerade einer unserer Nachbarn mit der Kreissäge oder einem benzinbetriebenen Laubrechen hantiert. Oder irgend jemand den Rasen mäht …

Zum Glück kommt das in letzter Zeit nicht mehr oft vor. Unsere Nachbarn sind – genau wie wir – älter geworden und nicht mehr so pingelig wie früher …

Was haben wir in den ersten Jahren da draußen gerackert und geschuftet – und das komische war: Wir haben es mit Begeisterung gemacht! Hecke schneiden war immer mein Revier – und ist es immer noch. Ich benutze dafür eine  Handschere, mit der man normalerweise Rosen schneidet.  Das dauert zwar – aber es ist für mich Entspannung pur! Zeit habe ich auch. Und selbst mein Vater, gelernter Gärtner, hat mich mal dafür gelobt, wie ordentlich unsere Hecke immer ist! Lang, lang ist’s her …

Fürs Rasenmähen, den Gartenzaun und das Hüttendach war und ist mein Mann zuständig. Und die zahllosen Blätter, die im Herbst wie ein dicker Teppich den Rasen bedecken (oberhalb unseres Grundstücks ist Laubwald …), haben wir gemeinsam beseitigt.

Nun ja – inzwischen hat der Eifer sich – auch altersbedingt – gelegt. wir lassen den Rasen Rasen sein und mähen nur noch den Weg vom Eingang zur Terrasse und um die beiden Blumenbeete. Und die Hecke? Die wird bald mal einen Dornröschenprinzen nötig haben, damit das Gestrüpp zur Seite weicht …

Wenn wir schon mal draußen sind (bei weitem nicht mehr jedes Wochenende), dann genießen wir lieber.

Für mich gibt es nichts Schöneres, als in meinem Liegestuhl zu dösen (auch wenn er leider ziemlich heftig nach Moder riecht und ich am Abend als erstes unter die Dusche flitzen muss) Oft habe ich ein Buch dabei, oder in den letzten Jahren mein Handy.

Wie herrlich ist es doch, die zahllosen bunten Schmetterlinge zu beobachten, die sich über die nicht abgemähten Wiesenblumen freuen. Im vergangenen Jahr waren es soooo viele – einfach herrlich! Und natürlich gibt es jede Menge Bienen und Hummeln. Leider aber auch Wespen, und sogar Hornissen haben wir schon gesehen. Von den Stechmücken mal ganz abgesehen – die müssten wir nun nicht unbedingt haben!

Wir genießen das Vogelgezwitscher im Frühling, den Duft des Flieders und die Pfingstrosen, die in meinen beiden Beeten wachsen, sich auch nach all den Jahren noch getreulich vermehren und dem Unkraut trotzen. Sie erinnern mich jedes Jahr an meinen Vater. Er hatte einen Schrebergarten, und von ihm habe ich die allererste Pflanze, sozusagen die „Urmutter“, bekommen.

Von ihm stammen auch die tiefblauen Gebirgsenziane, die im Frühling so wunderbar blühen. Wie oft haben mein Vater und ich uns gegenseitig übertrumpft, wer die meisten blühenden Enziane zu bieten hat –oft waren es über vierzig!

In den Anfangsjahren habe ich versucht, auch Erdbeeren und Himbeeren zu züchten – aber das hat leider nicht geklappt. Obst und Gemüse gehen sowieso nicht – der Weg ist zu weit, um täglich zum Gießen hinauszufahren.

Seitdem überlassen wir die Vegetation größtenteils der Natur. Was von selber wächst, ist gut – und alles andere eben nicht. BASTA!

Wir freuen uns schon jetzt auf den Frühling. Und auch wenn ich mein privates „Paradies“ nicht mehr so oft genießen kann wie früher – hergeben werde ich es erst dann, wenn mein Mann oder ich einen Rollator brauchen – denn damit ist es leider unmöglich, auf dem recht unebenen, hügeligen Gelände herumzufahren.

Ich wünsche mir aber, dass es bis dahin noch viele, viele Jahre dauert!

 

 

© Christine Rieger / 2018

 

 

 

 

 

Hier noch einige Impressionen aus unserem Paradies:

 

 

Alle 4 Fotos zu diesem Beitrag:

© Christine Rieger

 

 

 

 

Und hier geht es zu Carens Blog:

Kommentare: 4 (Diskussion geschlossen)
  • #1

    Caren von www.dauercamper.info (Mittwoch, 07 Februar 2018 15:58)

    Hallo Christine, was für ein schöner Bericht - da gerät man direkt ins Träumen! Vielen Dank für die Teilnahme an meiner Blogparade! Herzliche Grüße Caren

  • #2

    Christine Rieger (Mittwoch, 07 Februar 2018 16:31)

    Vielen Dank für deinen Besuch hier, Caren!
    Ich freue mich sehr, an Deiner Blogparade teilzunehmen und bin schon neugierig auf die anderen Teilnehmer ,,,
    Liebe Grüße
    Christine

  • #3

    Angela Jungnickl (Sonntag, 11 Februar 2018 14:26)

    Liebe Christine,
    Bin völlig baff was ich hier alles gelesen und gesehen habe- Hut ab, was du so alles auf die Beine stellst... und dann noch das 2. Buch. Ich bin wirklich sprachlos- ich wusste davon so rein gar nichts. Und natürlich möchte ich auch ein Buch kaufen und es wäre toll wenn du es bei unserem nächsten Stammtisch mitbringen könntest.
    Liebe Grüße und noch mal meine Anerkennung ����

  • #4

    Christine Rieger (Sonntag, 11 Februar 2018 17:37)

    Hallo, Angela,
    vielen lieben Dank für das Kompliment!
    Du warst ja beim letzten Stammtisch leider krank - sonst hättest Du alles hautnah miterlebt ...
    Ja, nachdem es mit dem Theaterspielen ja nichts mehr ist, musste ich mir Ersatz suchen ... Nein, ich bin eher durch Zufall zum Schreiben gekommen, aber das hast Du ja bestimmt gelesen.
    Natürlich bringe ich Dir ein Buch mit - wenn Du möchtest, auch das erste.
    Liebe Grüße - ich freue mich schon auf den Stammtisch!
    Christine