ist ein etwas anderes Corona-Tagebuch.
Eines, das die Ereignisse des verflixten Schaltjahres 2020
auf satirische Weise betrachtet.
Zeichung, Titelfoto, Cover-Entwurf:
© Christine Rieger
Das Jahr 2020 wird ohne Zweifel als "Corona-Jahr" in die Geschichtsbücher eingehen. Nichts ist mehr wie es früher war. Tag und Nacht berichten die Fernsehsender von der Pandemie. Verhüllte Gesichter prägen das Straßenbild; Maske, Abstand, Homeoffice und Skype heißen die neuen Zauberworte.
Mit einer großen Portion Galgenhumor begegnet die Autorin den Herausforderungen, die das ungewohnte Leben mit sich bringt ...
Und hier ist es zu haben:
... und natürlich auch in örtlichen Buchhandlungen bestellbar.
Aus „Maskenpflicht“
In letzter Zeit wird ja immer häufiger davon geredet, eine ‚Maskenpflicht’ einzuführen. Also, dass jeder, der einen
Laden betritt, sich so ein Läppchen umzubinden hat ...
... Also die Aussicht einer allgemeinen Maskenpflicht würde mich nicht sehr erbauen. Schon deshalb, weil mir bis jetzt niemand schlüssig erklären konnte, wieso diese Teile Einbahnstraßen sein sollen.
Es ist doch zumindest für meinen – zugegebenermaßen begrenzten – Verstand nicht nachvollziehbar, warum eine Maske oder ein Halstuch oder was auch immer nur für eine Seite durchlässig sein soll. Also, dass es meine Viren oder Bazillen davon abhält, anderen um die Ohren zu fliegen. Aber umgekehrt soll es nicht funktionieren? ...
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Aus „Konfusion“
Wenn diese Zeit nicht so traurig wäre, könnte man sich schieflachen. Schon allein das Studium der Zeitung ist ein
Hort steter Belustigung ...
... Natürlich springt einen sofort das derzeit so beliebte Thema „Corona“ an. Und da unter anderem eine Karte von der
Nürnberger Innenstadt. Auf den ersten Blick sieht sie aus wie ein unfertiges Puzzle. Gespickt mit Straßennamen, Plätzen, Markierungen. Manche Bereiche sind knallrot unterlegt.
... Was mich so erheiterte, war die Tatsache, dass man auf den rot eingezeichneten Flächen Maske zu tragen hat. So weit, so schlecht. Witzig daran ist jedoch, dass ein Fremder, der es wagt, jetzt noch durch die Stadt tigern zu wollen, einen Fremdenführer braucht, der ihm ständig auf die Schulter klopft, wenn er die Maske aufsetzen muss oder wieder abnehmen darf ...
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Aus „Das falsche Gesicht“
... Womit ich beim Thema meines heutigen Tagebruch-Eintrags angekommen wäre – diesen vermaledeiten Masken. Ich
verabscheue die Dinger zutiefst. Ich sehe damit aus, als käme ich aus der Geisterbahn (oder ich wäre auf dem Weg dahin). Die Teile sitzen nämlich nie da, wo sie hingehören. Jedenfalls nicht bei
mir ...
... Dass ich beim Betreten von geschlossenen Räumen vorübergehend blind bin, weil meine Brille beschlägt, sei nur nebenbei erwähnt. Ohrringe trage ich schon gar nicht mehr. Zum Glück brauche ich auch kein Hörgerät. Aber selbst wenn – ich würde mir gar keins anschaffen. Dann muss ich wenigstens nicht ständig das Corona-Gschmarri ertragen! Sie merken schon – ich brauche unbedingt ein anderes Gesicht! Oder andere Masken ...
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Aus „Weihnachtsvision“
Heute haben wir den 19. Dezember. Also nur noch wenige Tage bis zum heiligsten aller Feste – Weihnachten. Und je
näher die Feiertage rücken, um so mehr werden wir mit ‚guten’ Ratschlägen versehen, wie wir in diesem Jahr zu feiern haben. Mit wem, wie lange, und am liebsten allein. Oder noch besser: überhaupt
nicht ...
... Die betreffende Institution empfiehlt doch tatsächlich allen Ernstes, auch innerhalb der Familie unterm Tannenbaum einen Mundschutz zu tragen und das Fest, wenn möglich, ins Freie verlagern! Prompt habe ich mir die Situation bildlich ausgemalt und Tränen gelacht wie lange nicht mehr. Und das um ein Uhr nachts ...
Stellen Sie sich vor, es ist Heiligabend. Oder besser: Heilignachmittag. Denn in diesem Jahr haben ja alle ab 21.00 h
Hausarrest. Soll heißen, danach hat sich niemand mehr auf den Straßen rumzutreiben. Es sei denn, einem Familienmitglied steckt eine Gräte vom Karpfen im Hals, der Tannenbaum hat das Haus in Brand
gesetzt oder der Hund muss dringend pinkeln ...
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